„Muscheln“ nennt der Volksmund all die prächtigen Gehäuse und Schalen aus den vorrangig tropischen Meeren und meint damit ganz verschiedene Tierklassen aus dem Stamm der Weichtiere (Mollusken). Dieses herrlich skulpturierte bizarre Gehäuse aber, das auf Omas Vertiko steht, ist wahrscheinlich eine Meeresschnecke. auch die vielen in Reih und Glied stehenden Schalen zwischen den Nippes der Andenkenläden strandnaher Urlaubsziele sind meist – Schnecken.


Allgemein gilt: Muschelschalen bestehen aus zwei Schalenklappen und das Schneckenhaus bekanntlich aus einem, meist spiralig gewundenen Gehäuse. Für den Laien ist das oft nicht immer zu erkennen. Einige Meeresschnecken haben so spezielle Gehäuseskulpturen entwickelt, dass man im ersten Moment tatsächlich meint, eine Muschelschale vor sich zu haben.
Außerdem verdeckt oft der Zierrat eines Gehäuses (Stacheln Blättchen und andere Fortsätze) die Sicht auf den Grundbauplan.
Im Englischen sind diese beiden Begriffe sprachich voneinander getrennt: „Seashell“ oder „Shell“ heist die bizarre Meeresmuschel die meist eine Meeresschnecke ist, und „Mussel“ meint die essbare Auster und alle zweiklappigen Molusken.

Aber wir sagen zu all diesen wunderschönen Kunstwerken der Natur
>Muschel< und dabei soll es bleiben!


Schnecken

Über 75 % der heute existierenden Mollusken sind Schnecken. Es existieren ca.105 000 klassifizierte Arten. Sie haben einen weichen Körper und einen großen Fuß und sind normalerweise von einer harten, schützenden Schale umschlossen.

Obwohl diese häufig spindelförmig ist, haben einige Arten turm- und kuppenförmige oder konische Gehäuse. Diese sind normalerweise in Form einer Spindel gewunden, bei manchen bilden die Schalen auch eine Ebene oder steigen unregelmäßig und asymmetrisch an.
Die meisten Schnecken sind aktiv, recht mobil und leben in Salz- und Süßwasser und auf dem Land. Bei einigen Arten ist die Schale rückgebildet, verkümmert oder nicht ausgebildet bei anderen sind Organe rückgebildet oder nicht vorhanden - so ist das Operculum, der kalkige Deckel, der beim Zurückziehen des Fußes das Gehäuse verschließt, nicht immer vorhanden.

Viele Schnecken besitzen eine Radula, eine Raspelzunge, mit der kleine Teilchen vom Futtermaterial abgeraspelt werden. Einige Arten benutzen die Radula zum Bohren eines Loches in die Schale ihrer Beute. Die Zähnchen von Kegelschnecken haben sich zu hohlschaftigen, harpunenartigen und mit Widerhaken versehenen »Giftzähnen« umgebildet, durch die Gift in den Körper des Opfers gelangt. Der Tod mehrerer Menschen wird auf allzu sorglosen Umgang mit lebenden Kegelschnecken zurückgeführt.

Die Atmung erfolgt mit Hilfe von Kiemen, landlebende Schnecken haben lungenähnliche Kammern. Schnecken sind überwiegend getrenntgeschlechtlich, einige sind als Anlage oder als Reaktion auf Alterungs- und Umweltprozesse zwittrig. Aus Eiern geschlüpft, durchlaufen sie ein Zwischenstadium als freischwimmende Larven, sogenannte Veligerlarven.





Muscheln

Es gibt etwa 20.000 Muschelarten. Die Muschelschale besteht aus zwei Hälften, die unterschiedlich geformt und rückenseitig durch ein elastisches Schloßband miteinander verbunden sind. Um ein Öffnen zu verhindern, werden die Klappen durch Schließmuskeln zusammengehalten, die mit dem Inneren der Muschelschale zusammenhängen und dort so die charakteristischen Narben hervorrufen.


Der Muschel fehlt ein richtiger Kopf und eine Radula; sie filtriert kleine Organismen aus dem Wasser, das durch ihre Kiemen strömt. Der zungenförmige Fuß, der an der Vorderseite herausragt, ist vergleichsweise groß und dient der Fortbewegung, obwohl manche Arten, wie z.B. Austern, sich langfristig mit seidenähnlichen Fäden (die von der Byssusdrüse produziert werden) an den Untergrund anheften.

Die Ein- und Ausströmöffnungen (Siphone), unterschiedlich strukturiert, befinden sich am hinteren Ende.

Die meisten Arten sind getrenntgeschlechtlich, einige sind zwittrig, andere wechseln ihr Geschlecht. Eier und Sperma können mittels des Ausströmsiphos ins Wasser abgegeben werden. Die Eier entwickeln sich zunächst zu Veligerlarven, schließlich zu Muscheln; einige Arten brüten ihre Eier im Mantelraum aus.



Ferner gibt es noch 1000 Käferschnecken, 350 Kahnfüßer und 730 Kopffüßer wie z.B. Kraken, Tintenfische und Papierboote, von denen die Nautilus eine sehr bekannte und beliebte "Muschelsschale" darstellt .
Der Grundbauplan einer Schnecke besteht immer aus einem meist spiralig gewundenen Gehäuse,
Der Grundbauplan einer Muschel besteht immer aus zwei Schalenklappen